Wie kann ich Schieferplatten verlegen?

Das deutsche Handwerk zählt zu den am meisten reglementierten Handwerken in Deutschland. Die Regeln für die Dachdeckung mit Schiefer macht hier nur einen kleinen Teil aus. Dennoch müssen einige Aspekte berücksichtigt werden, etwa die Dachneigung, die Überdeckung, Dachabschlüsse und Steinformate. Deshalb sollten Sie ein Dach nie selber decken, sondern einen erfahrenen Schieferdecker beauftragen.

Welche Schieferdachdeckarten gibt es?

Unter anderem wird zwischen den folgenden Dachdeckvarianten unterschieden:

Altdeutsche Deckung: Bei der Altdeutschen Deckung wechseln sich schmal und breit zugerichtete Decksteine ab. Die Deckung gilt als die Königsdisziplin unter den Schieferdeckern.

Schuppen-Deckung: Diese Deckart basiert auf der Altdeutschen Deckung. Allerdings werden hierbei gleichförmige, vorgefertigte Schablonensteine verlegt. Auf diese Weise entsteht ein schwungvolles Deckbild, das den Charme des Schiefers voll entfaltet.

Wilde Deckung: Die Wilde Deckung zeichnet sich durch ihre Lebendigkeit aus. Die Schiefersteine werden unbehauen verwendet und auf dem Dach vom Schieferdecker in das Gesamtbild eingesetzt.

Spitzwinkel-Deckung: Bei dieser Deckart werden die Spitzwinkel geradlinig auf dem Dach verlegt und sorgen so für eine zeitlose Eleganz, die insbesondere altehrwürdigen Gebäuden inne ist.

Bogenschnitt-Deckung: Die Steine der Bogenschnitt-Deckung besitzen eine quadratische Grundform und harmonieren dadurch mit jedem Baustil. Sie eignet sich sowohl für Dach als auch für Fassade.

Universal-Deckung: Auch die Universal-Deckung kann bei jedem Baustil eingesetzt werden. Dank der quadratischen Grundform lassen sich die einzelnen Steine in eine beliebige Richtung drehen. Dadurch ist diese Deckart besonders wirtschaftlich.

Rechteck-Doppeldeckung: Die geradlinige Optik dieser beliebten Deckart setzt insbesondere bei zeitgemäßer Architektur harmonische Akzente. Die quadratischen oder rechteckigen Decksteine werten auch schlichte Fassaden auf.

Dynamische Deckung: Bei dieser Deckart werden verschieden große, rechteckige Decksteine verwendet. Aufgrund der dadurch unregelmäßigen Folgen entsteht ein ganz lebendiges Deckbild.

Was ist eine Deckunterlage?

Eine Deckunterlage ist eine Unterkonstruktion, die auf dem Dachstuhl befestigt wird. Wollen Sie Schieferplatten richtig anbringen, ist eine Deckunterlage unabdingbar, da Sie den Schiefer darauf befestigen müssen. Als Deckunterlage können Sie eine Schalung oder eine Lattung verwenden.

Für die Rechteck-Doppeldeckung sind beide Arten geeignet, für beispielsweise die Bogenschnitt-Deckung jedoch nur die Schalung. Unter Umständen kann auch eine Aufdachdämmung als Deckunterlage fungieren.

Aufdachdämmsysteme sind durchgehende Wärmedämmsysteme, die auf der Holzschalung aufliegen. Die Dämmung dient als Kälte- sowie Feuchtigkeitsschutz und hilft zusätzlich, Heizkosten einzusparen. 

So verlegen Sie Schieferschindeln

Wenn Sie Schieferplatten verlegen, ist es wichtig, dass diese eine ordentliche und sichere Befestigung aufweisen. Je nach Dachdeckungsvariante und Steingröße brauchen Sie dazu zwei bis drei Schiefernägel oder -stifte. Durch die sachgemäße Befestigung verhindern Sie, dass die Steine bei Unwetter vom Dach heruntergefegt werden. Da Sie beim Verlegen von Schieferplatten die Schindeln meist überlappend decken, müssen Sie den Materialbedarf entsprechend kalkulieren.

Um die Materialmenge zu reduzieren, können Sie auf das neue Rathscheck Schiefer-System zurückgreifen. Das Rathscheck Schiefer-System ist ein patentiertes Verlegesystem, welches sich durch den geringen Verlegeaufwand sowie die Möglichkeit, Solarpaneele zu integrieren, auszeichnet. Die Installation läuft in drei einfachen Schritten ab:

Zuerst werden verzinkte Stahltragprofile an den Dachsparren befestigt. Sie ersetzen die traditionellen Holztraglattung. Wasserführende Verbinder werden zwischen die Tragprofile eingehängt und bilden so ein ineinandergreifendes System. Die Verbinder funktionieren ebenfalls als Wasserableitsysteme. Die Schiefersteine werden dann in, an den Verbindern integrierten, rostfreien Edelstahlhaken eingehängt. Ergänzend bietet das Rathscheck Schiefer-System die Möglichkeit, Solarpaneele direkt und flächenbündig in die Dachdeckung zu integrieren. Dadurch entfällt die Installation eines Ständersystems auf dem Dach, das unter Umständen als optisch störend empfunden werden kann.

Durch die Installation mit den wasserführenden Verbindern wird die Überdeckung der Schiefersteine reduziert, was letztlich den Materialbedarf deutlich senkt. Dadurch wird eine Dacheindeckung mit Schiefer wesentlich günstiger und gleichzeitig ist auch noch das Gewicht, das auf Ihrem Dachstuhl lastet, geringer.

Das Rathscheck Schiefer-System sollte nur von professionellen Handwerkern angewandt werden. Auch empfehlen wir, dass Sie Ihr Dach nicht selbst decken, sondern diese Aufgabe Schieferprofis überlassen. Schiefer als Naturprodukt weist geringe Farbvariationen auf, weswegen Sie immer Schieferplatten verlegensollten, die aus dem gleichen Vorkommen stammen. Damit Ihr Dach nicht fleckig aussieht, sollten Sie Schindeln aus mehreren Kisten gleichzeitig verwenden. Ein erfahrener Schieferdecker hat jahrelange Erfahrung und sorgt somit dafür, dass Ihr Dach ein gleichmäßiges, natürliches Aussehen erhält.

Warum muss ich die Dachneigung beachten, wenn ich Schieferplatten verlegen möchte?

Die Einhaltung der Regeldachneigung ist wichtig, um ein regensicheres Dach zu garantieren. Je nach Dachdeckvariante gibt es unterschiedliche Dachneigungen:

DachdeckungRegeldachneigung ab
Altdeutsche Deckung25°
Altdeutsche Doppeldeckung22°
Schuppen-Deckung25°
Bogenschnitt-Deckung25°
Universal-Deckung25°
Rechteck-Doppeldeckung22°
Dynamische Rechteck-Doppeldeckung40°
Wilde Deckung25°
Spitzwinkel-Deckung30°

 

 

 

 

 

Die Regeldachneigung kann um bis zu 10 Grad unterschritten werden, sollten Sie ein wasserdichtes Unterdach installieren. So stellen Sie sicher, dass Ihr Dach weiterhin dicht ist.

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