Schiefer als Baustoff: Wie kann er eingesetzt werden?

Schiefer ist ein sehr altes Gestein, das im Verlauf von mehreren Jahrmillionen entstanden ist. Seit vielen Jahrhunderten wird Schiefer als Baustoff verwendet. Auch heute kommt das Gestein als Schieferdach oder Schieferfassade zum Einsatz. Besonders edel gestaltete Innenräume oder Bäder werden ebenfalls mit Platten aus Schiefer verkleidet.

In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Möglichkeiten das Umwandlungsgestein als Baustoff bietet.

Die Vorteile von Schiefer als Fassaden- oder Dachschiefer

Wenn Schieferplatten für Dächer oder Fassaden eingesetzt werden, haben Sie als Eigentümer viele Vorteile:

Natürliches Material: Schiefer wird aus Bergwerken gewonnen, ohne dass eine weitere chemische Bearbeitung erfolgt oder dem Material weitere Stoffe zugesetzt werden müssen. Damit ist das Material ohne Probleme zu entsorgen und kann unbedenklich verarbeitet werden. Damit unterscheidet sich Schiefer von allen synthetischen Baustoffen durch seine natürlichen Inhaltsstoffe.

Hohe Haltbarkeit: Zugerichtete Schiefersteine haben eine Lebensdauer von mehr als 100 Jahren. Schiefer ist somit ein sehr nachhaltiges Baumaterial. enorme Vielseitigkeit: Schiefer kann sowohl für moderne Gebäude als auch für Altbauten verwendet werden. Das Material lässt sich perfekt an jede mögliche architektonische Stilrichtung anpassen. Zugleich können Sie Schieferplatten für die Fassadenverkleidung ebenso wie für die Dacheindeckung oder Dachsanierung verwenden.

Hohe Individualität: Kein Schieferdach gleicht dem anderen. Jede Schieferarbeit ist das Ergebnis individueller Arbeiten. So stehen für Dächer nicht nur viele verschiedene Deckarten zur Auswahl, sondern es unterscheiden sich außerdem die verwendeten Schiefersteine untereinander. attraktive Kostenstruktur: Schiefergestein kann dank modernster Förder- und Bearbeitungsmethoden kostengünstig für die Nutzung auf Dächern oder an Fassaden verarbeitet werden. Zugleich erhöhen Sie mit dem natürlichen Material den Wert sowie die Wertigkeit Ihrer Gebäude.

Modernes Baumaterial: Der Baustoff Schiefer ist als natürliches Gestein perfekt mit weiteren Baustoffen wie Glas, Beton oder Stahl kombinierbar. Seine Eigenschaften erfüllen alle Ansprüche an nachhaltige Materialien.

Zeitlose Ästhetik: Schiefer hat eine sehr zeitlose Optik, die schon seit mehreren Jahrhunderten die Landschaften in Deutschland und Europa prägen.

 

Optisch ansprechende und energetisch sinnvolle Fassadenverkleidung

Wenn Schiefer für Fassaden eingesetzt wird, handelt es sich in den meisten Fällen um eine hinterlüftete Verkleidung einer Unterkonstruktion.

Werden Außenbereiche mit Schiefer gestaltet, kann er auch in Form von Trockenmauern verarbeitet werden. Eine Schieferfassade mit Hinterlüftung ist im Wesentlichen so aufgebaut wie Fassadenverkleidungen mit anderen Steinplatten:

Zunächst wird eine Tragekonstruktion an der Wand fixiert. Auf dieser Konstruktion wird Dämmmaterial ein- oder doppelschichtig angebracht. Auf die vorhandene Dämmschicht wird anschließend eine Unterkonstruktion mit dichtender Folie montiert. Diese Konstruktion dient schließlich der Befestigung der Schieferplatten. Und hier spielt Schiefer seine Vorteile als Fassadenmaterial aus:

  • hoher Schutz vor Schlagregen und Feuchtigkeit
  • isolierende Wirkung gegen Kälte Naturprodukt mit sehr guter Ökobilanz
  • optimale Belüftung und Entlüftung der Fassade
  • Reduktion von Heizkosten durch verbesserte Dämmung und damit höherer Energieeffizienz
  • pflegeleicht, da kaum verschmutzungsanfällig
  • sehr hohe Lebensdauer
  • sehr ansprechende Optik
  • vielseitige Deckungsarten für Fassaden moderner wie traditioneller Häuser geeignet

Tipp: Wenn Schieferplatten für die wärmedämmende Fassadenverkleidung genutzt werden, können Sie für das Bauvorhaben von Fördermöglichkeiten profitieren. So gibt es spezielle Programme von der KfW und vielen Gemeinden in Deutschland, welche die Energieeffizienz in Gebäuden fördern.

Moderne Schieferfassaden

Dachdecker- und Spenglermeister Julian Hammer beantwortet im Interview zahlreiche Fragen rund um das Thema Schiefer und moderne Schieferfassaden.

Unter anderem:
- Welche Deckarten gibt es?
- Wie hoch ist der Pflegeaufwand einer Schieferfassade und wie langlebig ist sie
- Wie nachhaltig ist eine Schieferfassade?
- Was kostet eine Schieferfassade?

Hier geht es zum kompletten Interview

Dacheindeckung mit Schiefer - nachhaltige traditionelle Handwerkskunst

Dachschiefer als Baustoff zeichnet sich vor allem durch seine vielfältigen Kombinationen von Formen und Deckungsarten aus. So können auch verschiedene Deckungsarten auf einer Dachfläche eingesetzt werden. Zugleich lassen sich diese Deckungsarten durch die Steingröße und die Art des Schiefergesteins variieren. Auf diese Weise entstehen mit Schiefersteinen ganz individuelle Dachvarianten, die bei jedem Haus anders ausfallen. Zugleich lassen sich im Gegensatz zu einer Deckung mit herkömmlichen Dachpfannen auch außergewöhnliche Formen realisieren. Grundsätzlich kann mit Schiefergestein jede mögliche dreidimensionale Dachform gedeckt werden, solange eine tragfähige Unterkonstruktion vorhanden ist.

Die Vorteile von Schiefer für die Dacheindeckung überschneiden sich in vielen Punkten mit der Fassadenverkleidung aus Schiefersteinen. So ist Schiefer sehr langlebig. Ein mit diesem Material gedecktes Dach ist für viele Jahrzehnte vor Regen und Witterungseinflüssen geschützt. Darüber hinaus spielt Schiefer auch auf dem Dach seine Vorzüge als pflegeleichtes Baumaterial aus.

Hinsichtlich seiner bauphysikalischen Eigenschaften ist Schiefer für die Dachdeckung optimal geeignet. Im Sommer hält die Dachhaut aus dem Naturmaterial Wärme ab und im Winter wirkt sie isolierend.

Voraussetzungen für die Verwendung von Schiefer zum Dachdecken

Dachplatten aus Schiefer haben eine stabile Struktur, die sehr fest und kaum porös ist. Das sind optimale Voraussetzungen, um gegen jegliche Witterung gewappnet zu sein. Gleichzeitig überzeugen sie mit einer äußerst langen Lebensdauer. Aufgrund ihrer Festigkeit können sie bis zu 100 Jahre alt werden, bevor Schiefer-Bedachungen rundum erneuert werden müssen. Angesichts dieser Lebensdauer sind die Kosten für ein neues Schieferdach im Vergleich gering. Sie können davon ausgehen, dass Sie in den nächsten Jahrzehnten höchstens Wartungsarbeiten vornehmen müssen. Da sich die einzelnen Schieferplatten austauschen lassen, bleiben diese Kosten übersichtlich.

Ein weiterer Vorteil ist die Spaltbarkeit des Gesteins. Dachplatten aus Schiefer können an jeder noch so verwinkelten Stelle auf dem Dach verlegt werden. Sie können von einem professionellen Dachdecker einfach entsprechend zugerichtet werden. Dank dieser Eigenschaft eignet sich Schiefer auch für individuelle Bedachungen mit besonderen Mustern oder eingearbeiteten Ornamenten.

Die Ökobilanz von Schiefer-Dachplatten überzeugt ebenfalls. Das natürliche Sediment gibt es hierzulande in großen Vorkommen, sodass kein weiter Import notwendig ist. Beim Austausch von Schieferplatten oder dem Abbau von Schieferdächern fällt kaum Sondermüll an. Schiefer kann fast komplett wiederverwertet werden.

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